top of page

Realistische Übung zur Technischen Hilfeleistung

 Feuerwehr Herrstein-Niederwörresbach trainiert den Ernstfall bei Verkehrsunfällen:


Kürzlich widmete sich die Mannschaft der Freiwilligen Feuerwehr Herrstein-Niederwörresbach im Rahmen einer praxisnahen Übung intensiv dem Thema Technische Hilfeleistung (TH) bei Verkehrsunfällen. Ziel war es, vorhandene Kenntnisse aufzufrischen, Standard-Einsatz-Regeln (SER) zu vertiefen und vor allem die patientenorientierte Rettung sowie den sicheren Umgang mit technischem Gerät zu trainieren.

Zwei Stationen, viele Szenarien – praxisnahes Lernen im Team

Die Ausbildung gliederte sich in zwei Stationen, die unterschiedliche Schwerpunkte behandelten.

An der ersten Station stand das Bewegen von Lasten im Mittelpunkt – eine zentrale Aufgabe der technischen Hilfeleistung. Verschiedene Geräte wie beispielsweise der Mehrzweckzug wurde vorgestellt und die Einsatzgrundsätze von Ausbilder Niklas Lohr erklärt. Dabei wurde besonders betont, dass es nicht immer schweres Gerät braucht, um wirkungsvoll Hilfe zu leisten. Oft reichen einfache Hilfsmittel, um Lasten zu bewegen oder Personen zu befreien.

Ein besonderer Fokus lag auf dem richtigen Einsatz des Mehrzweckzugs. Neben dem grundlegenden Aufbau wurde auch die Wahl geeigneter Anschlagmittel – wie Drahtseile, Ketten oder Rundschlingen – intensiv besprochen. Zur besseren Verständlichkeit gab es zudem einen kurzen Exkurs in die physikalischen Grundlagen der Kraftübertragung.


Rettungstechniken am Fahrzeug – realitätsnah und effizient

An der zweiten Station drehte sich alles um die Befreiung eingeklemmter Personen aus einem verunfallten PKW. Mit hydraulischem Rettungsgerät wurden verschiedene Rettungstechniken geübt. Besonders hervorgehoben wurde dabei das sogenannte „Lenkrad ziehen“. Diese Methode kommt zum Einsatz, wenn der Zugang zum Patienten im Bereich des Lenkrads durch Einklemmung erschwert ist und ein Zugang von unten nicht möglich ist. Dabei wird eine Schlinge – aus Kette oder Rundschlinge – um das Lenkrad gelegt, die Frontscheibe durchstoßen und mithilfe eines Spreizers sowie eines Kantholzes als Widerlager das Lenkrad kontrolliert nach oben gezogen. Vorteil: Die Bewegung erfolgt geradlinig, ohne dass Bauteile wie die Lenksäule zusätzliche Verletzungsgefahren darstellen.


Zum Abschluss der Übung stellte Ausbilder Julian Dunkel die sogenannte „Tunnel-Methode“ vor. Hierbei wird der Zugang zum Patienten über den Kofferraum geschaffen – ohne das Dach entfernen zu müssen. Die Vorgehensweise: Heckklappe öffnen, Rückbank umlegen, Sitzlehne entfernen oder abklappen, Einklemmungen beseitigen und den Patienten achsengerecht über das Spineboard nach hinten retten. Diese Methode ist schnell, effektiv und besonders schonend für den Patienten.


Fazit: Gute Vorbereitung ist entscheidend

Die Übung machte deutlich, wie wichtig eine fundierte Ausbildung, Teamarbeit und Routine im Umgang mit Technik und Taktik sind. Durch realitätsnahe Szenarien und fachkundige Anleitung konnten alle Teilnehmenden ihr Wissen erweitern und wertvolle praktische Erfahrungen sammeln – für eine noch sicherere und effektivere Hilfe im Ernstfall.

ree
ree

Kontakt

Am Teich 6

55756 Herrstein

06785/ 999117

Vielen Dank für deine Nachricht!

2025 @Freiwillige Feuerwehr Herrstein- Niederwörresbach

bottom of page